Wirtschaftskammer zu Besuch im Isolatorenwerk Im Rahmen von WKO on Tour besuchte Wirtschaftskammer Steiermark Vizepräsident Herbert Ritter Unternehmen in Graz-Umgebung.

 
16.05.2024
Leistung muss sich lohnen", ist das Motto, wofür der steirische Wirtschaftskammer-Vizepräsident Herbert Ritter und Regionalstellenobmann Michael Kohl kämpfen – und zwar mit voller Kraft. „Wir müssen alles daransetzen, den Grundwasserspiegel von Leistungswillen und Eigenverantwortung in unserem Land wieder zu heben", betonte Ritter, der in Graz-Umgebung mehrere Unternehmen besuchte und dabei auch im GIPRO-Werk in Peggau Halt machte.

Julian Englich begrüßte die Delegation, die durch Bürgermeister Viertler von der Gemeinde Deutschfeistritz komplettiert wurde im Isolatorenwerk. Nach einigen Grußworten durch WK-Vizepräsident Ritter wurde die Abordnung durch die Isolatoren-Fertigung geführt. Von der Gießharz-Aufbereitung ging es weiter in die Produktionshallen, wo die unterschiedlichen Gießanlagen erläutert wurden. Großen Anklang fand die neue Fertigungslinie Fox, auf der mit hohem Automatisierungsgrad Isolierstopfen für Mittelspannungskabelstecker gefertigt werden, die später vor allem in Windrädern zum Einsatz kommen und somit ihren Beitrag zur Green Transformation leisten. Ebenso spannend fanden die interessierten Zuhörer die Vakuumgießanlage für besonders große oder komplexe Gießharzisolatoren.

Zum Abschluss wurden die zahlreichen Prüfanlagen vorgeführt, mit denen GIPRO die hohe Qualität der Isolatoren sicherstellen kann. Unter anderem wurde die Elektrische Prüfhalle von innen besichtige in der mit bis zu 200 kV elektrischer Spannung getestet werden kann. Interessant waren auch die beiden Röntgenanlagen, die auch kleine Unregelmäßigkeiten innerhalb der Produkte sichtbar machen können und somit ein 100%ige Qualitätskontrolle ermöglichen.
Im Zuge des Besuchs äußerte sich Vizepräsident Ritter auch zur Haltung der Wirtschaftskammer: Solidarität sei keine Einbahnstraße und Wohlstand kein Bürgerrecht, diese müssen täglich erarbeitet werden.
Allerdings „fördere" unser Steuersystem weniger zu arbeiten. „Wer seine Arbeitszeit um 100% erhöht, bekommt im Schnitt nur 72% mehr Lohn. Den Rest des Einkommenszuwachses nimmt der Staat ein." Nicht zuletzt darum entscheide sich in Österreich mittlerweile jeder und jede Dritte – auch ohne Betreuungspflichten – für Teilzeitarbeit.

„Zu hinterfragen ist nicht die individuelle Entscheidung, sondern ein System, das solche Phänomene fördert", kritisiert Regionalstellenobmann Hohl. Denn dadurch werde unser Sozialsystem über kurz oder lang unleistbar – zumindest, wenn es jeder „Vollzeit" nutzen möchte. Statistisch gesehen, arbeiten die Österreicher/innen nur mehr 32,4 Stunden pro Woche. Und das auch nicht besonders lange. Gerade einmal 32 Prozent der 60- bis 64-jährigen arbeiten noch, während es zB in Deutschland immerhin 63,2 Prozent sind.

WKO-Leistungsagenda

Daher wurde die Leistungsagende der Wirtschaftskammer Steiermark präsentiert, die folgende Grundsätze beinhaltet.
  • Mehr Leistung muss belohnt werden
  • Weg mit überflüssigen Gesetzen und Verordnungen
  • Wer mehr beiträgt, statt zu fordern, fördert unseren Wohlstand
  • Bildungssystem auf die Ansprüche des 21. Jahrhunderts heben
  • Unternehmen statt unterlassen